April 2013 in Kroatien
Start Osor, Cres

Sonnenaufgang bei der Überfahrt von Krk nach Cres.

Stimmung gut!
Wetter durchwachsen
Fische beißen





Tag Zwei Mali Losinj


Alle Mann an Deck - denn für jeden gibt es was zu tun.
Fabian inspiziert seine Angeltasche,
Hajo die Fender, Jonas die See und Achim alle.


Im Hintergrund ist schön die Hauptstadt der Insel Losinj, nämlich Mali Losinj,
kurz genannt auch Mali, zu sehen.

Was auch allen ersprart, sich über die richtige Aussprache Gedanken zu machen.
Losinje? Loschinje? Oder gar Loschínn?



Es gibt Wichtigeres. Zum Beispiel wie eine Rettungsweste funktioniert.
Jörn erklärt es Jonas. Das zugekniffene linke Auge symbolisiert:
Nur meine eine Hälfte ist hier,
die andere ist bei den vielen, vielen Fischen im großen Meer,
die nur darauf
warten, endlich an meiner Angel zu beißen.


Damit diese vielen, vielen Fische aber endlich beißen,
musste Jonas dem Mali'schen Neptun
geloben,
morgens um sechs Uhr nur barfuß übers Deck der Aigle d'Or zu schleichen ...



... und drückt dafür auch noch ein Auge bei der Kopfbeckung zu.

Fabian und Hajo lichten schon mal den Anker.

Hier setzen sie die Segel.

Und Schwuppdiwupp ist die Aigle d'Or samt Besatzung in Susak gelandet,
einer Art Kaiserstuhl in der nördlichen Adria.
Sand, Löss und Wein.
Das lockt einen Teil der Crew weg vom Meer hoch auf den Berg.


Wohin schauen sie denn? Auf jeden Fall nicht gen Meer,
denn auch im Inland gibt es viel zu sehen.

Eigentümliche Anweisungen für Vater-Sohn-Beschäftigungen mit der Schubkarre ...

... derweil die Mutter-Tochter-Tage auf Susak Tanzen vorsehen

- zünftig in Tracht gekleidet, sonst ...

... warnt die Grabinschrift von Jasna Picinich,
die sich in Rijeka von den alten susakanischen Traditionen abwandte
und von der Herrscherfamilie Ozaloscena mit knapp 24 Jahren
für nicht mehr zu den Lebenden gehörig erklärt wurde.

Dieses Schicksal kann aber die Crew nicht erschüttern,
denn a. haben alle ihre heimatlichen Traditionen hinter sich gelassen,
sonst wären sie b. nicht auf der Aigle d'Or gelandet.

Hier ein Bild des Schiffs in seiner ganzen Pracht.
Und nach soviel Anstrengung gibt es für Teile der Crew nur eins:

Chillen!

Lesen, fischen, Bier trinken, essen - life at its best!

Tag 4: Von Susak nach Olib

Gleich eine Erklärung vorab, denn es gab erstaunte Rückmeldungen zu dem Text über Susak:
Nein, ich kann keine
kroatischen Grabinschriften lesen und habe auch kein
Google-Übersetzungsprogramm bemüht. Das Schicksal von
der holden Jasna war reine Fiktion.
Eine Bitte an die Familie Ozaloscena, von juristischen Schritten wegen
Verunglimpfung abzusehen
(Zitat Jonas: Du schreibst doch Romane! Jawohl, das tue ich!)
Zurück zum eigentlichen Grund unseres Hierseins: Segeln.
Am Montag Morgen verließen wir wohlgemut Susak mit einer
steifen Brise aus Südost.
Wir setzen an Segel, was wir so hatten - Groß, Besan, Genua - und zogen los.
Der GPS-Plotter
zeigte genau, wohin es uns trieb: Mali Losinj.

Wir machten eine Wende.

Der GPS-Plotter zeigte: Susak.

Das Spiel hätten wir noch eine ganze Weile hin und her spielen können, doch nicht immer ist der Weg das Ziel.

Also Segel rein, Motor an. Die Aufgabe heißt doch: Zehn Inseln in zehn Tagen!

Ilovik! Noch nie davon gehört, aber dennoch ein Stopp wert.

Treffen mit der Aurora-Crew - hier vertreten von Volkhard und Dominik - auf einen Kaffee im Strandcafé

von Ilovik. Doch schon geht es weiter.

Die Passage zwischen Ilovik und Sv. Petar (siehe unten) erfordert höchschste Konzentration.

Vor allem für Hajo am Steuer.
Fabian denkt wahrscheinlich wieder an die Fische und warum sie immer noch nicht beißen,
obwohl Jonas doch sein Gelübde eingelöst hat,
(Zur Erinnerung: morgens um sechs Uhr zur barfuß übers Deck zum Angeln gehen,
dann schenkt Neptun viele, viele Fische).

Das hier ist nicht etwa eine besondere Art Meeresgetier, das wir stolz der Redaktion von Fabians Führer durch
die Fauna des Mittelmeers melden könnten. Es ist die etwas amateurhafte Unterwasseraufnahme unserer Ankerkette.
Zur Entschuldigung sei erwähnt, dass die Fotografin in einem schaukelnden Dinghi sich aus demselben
einen blauen Trichter lehnen, darin das Objektiv ihrer Kamera versenken, sich gleichzeitig halten, die Kamera
halten, den Trichter halten und dabei noch unter Wasser die Kette treffen.

Die Dinghi-Aktion gab die Möglichkeit, endlich einmal - fast - die gesamte Crew plus Schiff vom Meer aus ab-
zulichten:

Und die Nachbarn im Gegenlicht:

Warum ankern die nur alle auf einem Fleck, fragte sich Jörn. Das Rätsel löste sich schnell.
Sie machten Grillparty auf der Insel.

Während auf der Aigle D'Or das Jagdfieber ausbrach.

Kaum hatte Skipper Achim seine Schnur ins Wasser gehalten, bestückt mit Restpute, zog er einen Vegetarier-

fisch aus dem Meer. Zu dem Tier gäbe es eine Menge zu erzählen,
doch der Skipper der Aurora mit dem W-Lan steht hinter

mir und will aus dem Hafen raus aufs Meer, denn Wind kommt auf und Pag wartet.

Deshalb nun noch das Hai-Light des gestrigen Abends:

Neptun hatte ein Einsehen mit Jonas und Fabian, wir ein Einsehen mit dem Hai! Gesehen, enthakt und wieder

in die Freiheit entlassen. Da konnten wir doch die Nacht vor Olib genießen, leise schaukelnd unter den Sternen

der Adria.

Tag Fünf

Wir begannen den Tag mit einem kleinen Abstecher nach Olib Harbour.

Dort sollte es Duschen geben und ein kleines Hafencafé. Außerdem

ein Wiedersehen mit der Crew der Aurora. Vor dem Duschen stand -
leichte Erinnerungen an den Kapverden-Törn wurden wach - ein Bad im
bitterkalten Meer,
denn nur so konnte die noch bitterkältere Dusche ertragen werden. Der Cappuccino danach schmeckte umso besser.
Während anschließend der allgemeine Angelrausch ob der Erfolge der letzten Nacht sich fortsetzte
(wir dachten schon über die Gründung
einer Selbsthilfe der anonymen Angler nach),
zelebrierte der Rest der Crew das Aigle d'Or-Überlebensprinzip: Nach der Reparatur
ist vor der Reparatur!


Hier bei der Montage eines Baby- oder auch Kutterstags.
Kurz vor drei, nachdem die Sonne sich hinter den Wolken verkrochen hatte, legte die

Aigle d'Or mit dem wagen Ziel Süden ab. Insel gibt's hier ja zuhauf. Ein Hafen sollte es

heute bitte auch sein, denn Dortmund spielte gegen Real Madrid im Halbfinale der Champions League.
Schließlich,
die Uhr in der Kombüse zeigte 18 Uhr, landete die Aigle d'Or in Zapundel, dem kleinsten aller kleinen Hafen
der nördlichen Adria. Zwei Restaurant-Schilder weckten Hoffnungen, die sie allerdings dann nicht hielten.

Auch die Yachtbarn mit der Satellitenschüssel auf der Kaimauer behaupteten, keinen Empfang zu haben.


So genoss die Crew zwar Idylle pur und die besten Spaghetti-Carbonara der Welt
(hier
das dickste alle Lobe an den Smutje Jonas, Zitat: "Aigle d'Or heißt Hüftgold, oder?"),
aber den Fußball nur über Liveticker vom Kicker. Und Fabian
fing einen kleinen Adria-Aal,
der völlig traumatisiert ob der vielen großen Langbeiner über den dunklen Kai
blinzelte.
Wir schenkten ihm die Freiheit und fühlten uns großartig:
Dortmund war im Finale und wir retteten
ununterbrochen Tierleben.
Da konnte man und frau einfach gut schlafen.

Tag 6

Zapuntel war auch am zweiten Tag außerodentlich idyllisch.
Das frühmorgentliche Bad erfrischte mit lockeren
17 Grad,
das Frühstück war wie immer vielseitig
(Jörn hatte den gesamten Schinkenspeckmonatsvorrat seines Lieblings
metzgers in Haltingen -
sowohl am Stück als auch gewürfelt - aufgekauft), dazu gibt es immer viele Sorten Marmelade,
Aufbackbrötchen, Butter, Käse, Müsli, Tee (Grün wie Kräuter), Kaffee, Saft ...



Genug Energie für das Sportprogramm des Tages: Wake boardingen.
Als erster stieg Jonas in seinen nagelneuen Shorty.


Der Rest bereitet das Programm vor.



Jörn muss ins Dinghi, zur Not auch Leben retten.


Scheiße, warum springt das Teil nur nicht an?

Währenddessen wartet Jonas wohlgemut ....

Kurze Zeit später stellt er sich dem Kampf um die Vertikale - und kämpft und kämpft ...

... und hat es geschafft. Oder war es umgekehrt? Entstand vielleicht dieses Foto zuerst und dann das obere?

Von uns weiß es niemand mehr genau. Er stand - auf jeden Fall ...

und freute sich das Bord auf den Rücken, während Jörn sich wieder mit dem Motor

abmühte. Doch auch er darf Spaß haben:

Allerdings greift er zu auftriebigen Hilfsmitteln.

Dafür steht er wie ein Mann, breit auf beiden Beinen und hat sichtlich Freude daran.

Next Stopp Dugi Otok. Galt lange Zeit in der Crew als Synonym für alles Dada - oder Gaga?

Im Nachhinein weiß es auch wieder niemand so genau. Heißt aber Lange Insel.

Das hier ist unser Hafen, Bonanza oder Botswana? Die Crew ist sich nicht einig, aber der Platz ist so was von

schnuckelig.

Schnuckelig? Die Hafensilhouette wird gekrönt von einem 4-Sterne-Hotel, in dem eine

Übernachtung 110 Euro kostet. Wir zahlen 400 Knöten alle zusammen für unsere Einzel-

bzw. Doppel-Kommtvor-Kabinen exklusive Dusche, aber mit überraschenden nächtlichen

Duscheinlagen.

Jörn war hier einmal wieder im Nach-der-Reparatur-ist-vor-der-Reparatur-Modus und hatte sich ohne Rücksicht

auf persönliches Wohlergehen ins Hafenbecken gestürzt.

Kurze Zeit später lacht Achim. Eine defekte Kette ins schlonziges Öl getaucht, das braucht der Skipper, dann

geht es ihm gut. Nur das Fett in Karins Koje (besser gesagt auf dem Bettlaken), das kommt nicht gut an.

Und das hier ist die Verursacherin all der Opferbereitschaft und Freude: Der Antrieb des Bugstrahlruders

(Foto: Heckmann). Kurz wird sogar erwogen, das Stützradfahrrad eines blondgelockten, einheimischen

Mädel zu enteignen, um die defekte Kette zu ersetzen. Scheiterte an spontanen Massendemonstrationen

der lokalen Bevölkerung.

Alles noch mal gut gegangen. Proteste durch intensiven Restaurant- und Barbesuch plus Fußballschauen

(diesmal Bayern gegen Barcelona) abgewendet. Die Strapazen sind der Aigle d'Or-Crew ins Gesicht

geschrieben.

Tag Acht

Heute war das Wetter schlecht, die Sprenger Boys freuten sich, zu viel Sonne ist ungesund und dann die Wärme ...

Jörn wollte Bunker anschauen, entpuppte sich aber als vermülltes dunkles Loch.

Neues Ziel wurde diskutiert, ein weiterer  Besuch in Olib abgewehrt, immerhin steht noch Ziel: zehn Inseln in

zehn Tagen. Also Silba. Jörn musste außerdem am Freitag mit der Fähre nach Zadar, um Flug nach Frankfurt

(Hahn) wegen Familienfeier zu bekommen. Abfahrt 5:40 am nächsten Morgen. Begeisterung.

Skipper gibt Hafenbier und Vorspeise - zweierlei Fischpaste, Sardellen, Oliven und mehr. Allgemeine

Begeisterung.

Und nachher gabs den speziellen selbstgebrannten Trester vom Wirt, der für alle den Abend noch bei Helligkeit

leicht bis mittelschwer verdunkelte.

Tag Neun

Damit es auch alle glauben: Das hier ist - nein, kein Hai - ein DELPHIN! Wir haben sie gesehen, fast jeden

Tag, mal einen, zwei, drei, eine ganze Schule, jagend, mit Möwen darüber, die die aufgescheuchten Kleinfische

von der Wasseroberfläche aufpicken. Als wir näher kamen, tauchten die Intelligenzbestien der Meere ab -

zu viele Touristen auf Yachten unterwegs.

Skipper schlägt weiteren Besuch von Olib vor: Da gabs doch Duschen (Memmen, rief Hajo)! Und Strom (Okay, rief Hajo)!

Und Cappuccino (sofort hin, rief Hajo!) Und Kunst im Park (da war er schon die Fender am Heraushängen).

Die Kunst ist ganz schemenhaft zu erkenne, im Grunde alles, was irgendwie Blau erscheint. Karin hat ein Erlebnis

der besonderen Art: Sie findet ein 5-Kuna-Stück an der Parkbank zwischen Dusche und Strand und freut sich.

Dann taucht ein Bild vor ihrem geistigen Auge auf, wie ihre Hose ein paar Tage vorher dort über der Parkbanklehne

gehangen hat und ihr hinterher genau 5 Kuna aus der Hosentasche fehlten.

Abend, Skipper zufrieden am Steuer.

Jonas hielt Ausschau nach Ankelplatz, sieht sein Bruder doch schon vom wieder einmal überaus

anstrengenden Tag gezeichnet aus.

Die Karamaran-Fähre kam entgegen, Fabian schaute ganz sehnsüchtig, legte sie doch in Ilovik an. Die

Aigle d'Or dagegen fuhr einfach weiter. Der Skipper kennt in Sachen Kosten und Schlafplatz kein Erbarmen.

Er hatte - wie selbstverständlich immer - Recht. Die Bucht auf der Rückseite von Sv. Petar war einsam, nur

ein paar Schafe blöken vom Ufer her. Und, das war das Wichtigste: Sv. Petar war das zehnte Eiland in zehn

Tagen. Vorgabe erfüllt. "Feist", kommentierte der Crew-Youngster.

Darauf eine Karlsbergkrone (sponsort by A....)

Und dann erschallte im 21 Uhr laut übers Schiff: Fisch! Fisch!

Junior hatte eine Streifenbarbe, fachgenau  Bandbrasse erlegt!

"Was machen wir damit? Wir wollen doch morgen Abend essen gehen!" Der Skipper war verweifelt.

Und wieder hat die Crew der Aigle d'Or ein Problem zu lösen.

"Biss!", der nächste Schrei ertönt.

Und wie es weitergeht, das erfahren Sie morgen wieder in diesem Programm. Schalten Sie ein, wenn es wieder heißt:

"Große Fische auf der Aigle d'Or!"

Zurück zur Vauban Crew Übersicht.